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Verloren an der Kalmit

Mit dem Rennrad und dem MTB waren wir schon oft auf dem höchsten Berg des Pfälzer Waldes. Am Tag der Deutschen Einheit wollten wir ihn per Pedes bezwingen. Es sollte aber noch einige Überraschungen an diesem sonnigen Spätsommertag geben. Da wir rechtzeitig die Badische Heimat verließen, konnten wir in St. Martin am Friedhof noch einen Parkplatz ergattern. Im Ort war mehr Leben als auf der Kaiserstraße beim Schlußverkauf. Man hatte das Gefühl, die badische Rheinseite sei komplett in der Pfalz angetreten.

Unser verwegenes Vorhaben für diesen Tag : Wir wollten die Kalmit mal zu Fuß bezwingen. hatte mir für den Edge einen Track geladen, der die Runde über das Steinerne Meer enthalten sollte. Wir trabten also los, immer schön bergan. Schon an der ersten ernsthaften Steigung dünnte sich der Grufty-Besatz dramatisch aus. Viele schaffen es zum Glück nur, die 10 bis 20 Meter vom Auto zum Café mit letzter Kraft zu überbrücken.

 Wir wanderten also frohgemuts auf meinem GPS-Strahl gen Gipfel. Irgendwann, als das Hinweisschild zur Lolos-Ruhe auftauchte, kamen die ersten Zweifel.

Es wurde die erste Regenerationspause eingelegt. Bei der Gelegenheit warfen wir einen Blick auf die gute alte Karte, die ich zum Glück auch noch dabei hatte. Ich hatte mich wohl beim Download vergriffen und eine Runde durch das Edenkobener Tal erwischt. Wir waren aber nicht allzuweit aus der Richtung. Auf bekannten MTB-Pfaden ging es nun tatsächlich in Richtung Kalmit.

Vor dem Gipfel baute sich aber noch das Steinerne Meer auf. Hier hat wohl mal ein Riese Murmeln gespielt. macht mächtig Spaß, sich durch die Felsen zu kämpfen. Einige Freeclimber versuchten sich am rauen Fels. Kurz danach waren wir dann auf dem Parkplatz der Kalmit. Leute, da war kein Quadratmeter mehr zum Parken frei. Das ließ schon erahnen, wie es im Kalmit-Haus zugehen würde. Auf diesem Parkplatz steht ja auch der Stoppomat. Wir freuten uns schon darauf, mal ein Bild mit uns in Zivil zu schießen.

Traurig mußten wir feststellen, irgendwelche Chaoten hatten mal wieder das Gerät schwer beschädigt. Es mußte komplett entfernt werden. Es siegt so aus, als wenn es noch einige Zeit fehlen wird.

Jetzt setzten wir zum Gipfelsturm an und fanden unsere Befürchtungen bestätigt. Der Ausblick war gigantisch. Die Schlangen an der Theke waren aber so lang, daß wir ohne uns gestärkt zu haben gen Tal trotteten.

Gruppe

An der Treppe fanden wir ein großes Schild, daß uns auf den Weg mit dem roten Punkt in Richtung St. Martin empfahl. Wir marschierten los um in Kürze die hier ausgelassene Stärkung in St. Martin nachzuholen. Nach einigen Gehminuten fanden wir uns mit anderen ratlosen Wanderern auf einem Parkplatz wieder. Nach den Hinweisschildern waren wir in die falsche Richtung unterwegs. Nach Kartenstudium und Befragung des Garmin-Orakels machten wir kehrt und fanden nach einigem Suchen den richtigen Weg ins Tal. Unsere Irrungen könnt ihr am nördlichen Wurmfortsatz des Tracks gut erkennen. Werde auf jeden Fall dort nachforschen, wo wir die falsche Richtung eingeschlagen haben. Hungrig und durstig fielen wir in unserer Stammkneipe in St. Martin ein. Hier geht die Chefin an der Kasse zwar zum Lachen in den Keller. Das Essen ist aber gut und sein Geld wert.

Diesen herrlichen Tag wollten wir auf dem Weinfest in Edesheim ausklingen lassen. Dort herrschte aber Bahnhofshallen-Athmosphäre. Nicht sehr ansprechend. Also ziogen wir um, ins Weingut Anselmann. Hier fand der Tag in angenehmer Umgebung endlich seinen krönenden Abschluß.

Nach einer nicht ganz repräsentativen Umfrage im Badischen Ländle waren ca. 70% der Einwohner am Sonntag endweder auf der Darmstädter Hütte, oder auf der Kalmit.