War nach Jahren der Kälteabstinenz mal wieder zum Skifahren/Carven in den Alpen unterwegs. Als Ziel hatten wir uns, beraten durch den AufSteiger, das Pitztal auserkoren. Als Quartier hatten wir uns aber, statt einer ****-Nobelherberge, eine ***-Sportpension ausgesucht. Mancher kennt vielleicht meine extreme Ernährungsphilosophie. Da kann ich einfach die ganzen tollen 5-Gänge-Menüs nicht so ausnutzen. So haben wir dann nicht mit Wiese, sondern in Wiese mit Frühstücks-Buffet residiert.
Vorteil : Es waren Top-Zimmer zu fairen Preisen. Nur war dort auch der Hund begraben. Aber wir wollten ja eh einen erholsamen Aufenthalt. Nach einigen Jahren Pause war auch unsere Tochter mal wieder dabei. Ich glaube, soviel Schlaf in einem Skiurlaub hat sie das letzte Mal bekommen, als sie 10 Jahre alt war.
Nachteil : Wir mußten 30 Minuten mit dem Bus zu den Skigebieten fahren. Zum Hochzeiger war es dafür wesentlich kürzer.
Nach der problemlosen Anreise war am Nachmittag die erste Einheit am Rifflsee angesetzt. Ich hatte nur steinaltes Material im Keller. So kam es mir sehr gelegen, daß der AufSchneider vor Kurzem aufgerüstet hatte. Seine abgelegten Carver waren noch topp in Ordnung. Es ist doch ein riesen Unterschied zu den langen drehunfreudigen Brettern von früher. Im Laufe der Tage kam ich immer besser zurecht und malte jeden Tag rundere Schwunge in den Schnee.
Am Rifflsee waren die Pisten teilweise ausgefahren und eisig. Wir konnten aber doch einige schöne Abfahrten machen. Hier ging auch noch die Talabfahrt.
Am 2. Tag ging's dann mit der U-Bahn auf den Gletscher. Hier war das Wetter dann doch etwas rau. Ihr habt es wahrscheinlich schon erraten. Der vermummte Geselle bin ich. Eine alte Schwäche von mir kam hier wieder zutage. Bei schlechter Sicht kann ich nicht vernünftig fahren. Das ist nur eine Herumstocherei im Schnee. In einige lichten Momenten konnte ich den Carvern aber doch schon etwas auf den Zahn fühlen.
Da wir nur Frühstück gebucht hatten, ging es abends immer ins einzige Lokal am Ort. Hier war das Essen aber topp. Nur das Dessert fiel nach Suppe und einem Teller Spaghetti doch etwas knapp aus. Auch mit dem Zucker hatte der Koch gegeizt. Schwamm drüber, am Ende bin ich doch einigermaßen satt geworden.
Am dritten Tag kamen wir erst am Nachmittag zum Skifahren auf dem Gletscher. Da sich der Schneefall vom Vortag noch verstärkt hatte, brachen wir die Aktion noch einer Chaosabfahrt ab.
Dann kam der Sonntag mit Kaiserwetter. Jetzt konnten wir erstmals sehen, in welcher herrlichen Landschaft wir waren. Assistiert von Carolin nahm ich den gführigen Pulverschnee unter meine Bretter. Damit ihr euch orientieren könnt, hier mal wieder ein Schwenk über das Gebiet.
Das Gebiet hat viele breite, gut präparierte Pisten. Die sind auch für mittelgute Fahrer. wie mich gut geeignet. Wir haben die Mittagspause ausfallen lassen und haben uns immer wieder ins Vergnügen gestürzt.
Mit der Pitz-Panoramabahn geht bis auf 3440 m auf den hinteren Brunnenkogel. Da wird man bei Anstrengungen schon mal kurzatmig. Die Aussicht von da oben ist aber absolut gigantisch. Man hat die Wildspitze, Tirols höchsten Berg und die Ausläufer des Söldener Skigebiets im Blick. Im oberen Teil der Abfahrt ist das Geläuf ziemlich steil. Hier brachte ich auch den einzigen Kopfsprung des Tages hinter mich.
Dann verlegten wir unser Tätigkeitfeld in Richtung Mittelberbahn, wo die Pisten für mein Level am besten waren. Hier konnte man auch sehen, daß wir tatsächlich auf einem Gletscher fuhren. Im unteren Flachstück mußte Boarderin Caro allerdings regelmäßig das Brett unter die Arme klemmen und eine kurze Wanderung einlegen.
Dann habe ich mich noch für euch geopfert und mit der nackten Hand bei der Eiseskälte eine Live-Sequenz bei voller Fahrt gedreht.
Nachdem die Sonne hinter den Bergen verschwunden war, haben wir dann mit brennenden Oberschenkeln den Rückzug angetreten.
Die Rückfahrt über den Fernpaß verlief so problemlos, wie die Hinfahrt.
Mein Fazit : Das Gebiet ist klein, aber toll zu fahren. Wir hatten noch das Glück, daß sehr wenig los war. An keinem Lift hatten wir Wartezeiten.
Und vom Fahrtechnischen bin ich für höhere Aufgaben bereit.