Der Winter war hart ano 12/13. Und ich bin einer, der Wärme braucht. Bei einer jener eisigen MTB-Zittertouren gab Ralf den nötigen Anstoss zum Nachdenken. "Im Moment gibt es Ägypten Lastminute für 250 €". Hatte bis dahin nie mit dem Gedanken gespielt, dort hin in Urlaub zu gehen. Nach kurzer Diskussion daheim stellten wir fest, dass wir genau eine Woche Zeit zwischen den Pensionsgästen hatten. Skifahren fiel bei mir sofort aus der Wertung - noch kälter als daheim. Dann ein Blick in wetter.com : Malle 13°C, Kanaren 18°C, Türkei 16°C und Hurghada 28°C. Okay, der zweite Blick galt den Lastminuteangeboten im Netz. Wir wollten von FKB fliegen und zwar nach Hurghada. Es gab tatsächlich zwei Angebote für unter 300 € - ja eine Woche mit Flug und HP. Allerdings waren in diesen Anlagen Bauarbeiten vermerkt. Als dritte Anlage war das Siva Grand Beach für 439 € mit AI angeboten. Da habe ich kurzentschlossen den Buchen-Button gedrückt.
Dienstags gebucht und Samstagsabend habe ich das Auto auf P3 im Baden Airpark abgestellt. Dort kostet die Woche 33 statt 45 €. Dafür hat man einen längeren Fussweg zum Terminal. So haben ich den letzen kurzen Lauf auf eisigem Geläuf gemacht.
Abflug war um 22:00 Uhr und um kurz nach 3 Uhr Ortszeit ( eine Stunde Zeitverschiebung ) setzen wir das erste Mal auf ägyptischem Boden auf. Hier der nächste Tipp : zur Einreise nach Ägypten benötigt man ein Visum. Das bekommt man nach der Landung im Flughafengebäude. Die anwesenden Einpeitscher des Hauptreiseveranstalters ETI treiben die Leute zu den eigenen Ständen. Dort zahlt man 20 Euronen für das Dokument. Rechts und links an den Wänden sind aber Stände der einheimischen Banken. Hier zahlt man nur 15 $ oder 12 Euro.
Der Transfer war in 15 Minuten abgewickelt, weil der Airport direkt hinter der Küste liegt.Dann haben wir im Siva eingecheckt und mit Hilfe eines Guides haben wir dann auch unser Zimmer in einem Bungalow gefunden. Jetzt doch etwas ermüdet, sind wir um ca. 4:30 ins Bett gefallen.
Auf Holyday-Check hatte ich mich schon vorher etwas informiert. Dort waren die meisten Urlauber mit der Anlage zufrieden. Sie wurde aber als etwas in die Jahre gekommen bezeichnet. Dem kann ich nur zustimmen. Es ist aber kein Problem, weil alles trotzdem in Ordnung ist. Lediglich beim Zimmerservice hackelte es hin und wieder. Bei unserer Anreise waren z.B. keine Handtücher im Bad. Auf Nachfrage wurden sie dann aber ungehend geliefert. Den Service machen in Ägypten prinzipiell Männer und die genügen oft nicht ganz den Qualitätsansprüchen der mitreisenden Mädels.
Für alle Frischlinge auf meiner Homepage der Tipp : Bei den galerien das erste Bild anklicken. Es wird in Orginalgrösse gezeigt. Dann kann man am unteren Rand weiter blättern. Auch alle anderen Einzelbilder kann man durch Anklicken vergrössern.
Die Anlage selbst ist sehr gepflegt weitläufig angelegt und schön bepflanzt. Auch bei der Verpflegung bleiben fast keine Wünsche offen. Mittags kann man zwischen einem Strandrestaurant mit verschiedene Speisen, einem Pizzastand und einem Stand mit Pommes/Hotdog/Hamburger wählen. Ach hätte fast die Bude am wasser mit gegrilltem Gemüse vergessen. Ich habe mich meistens an die orientalischen Gerichte im Oasis gehalten. Nachmittags gab es dann die heiss begehrten Riesenwaffeln, die man noch mit Eis und verschiedenen Sossen pimpen konnte. Diese Kalorienbombe war täglich unser Pflichtprogramm.
Auch der Strandbereich in der Anlage hat uns gut gefallen. Im feinen Sand gab es genug Liegen für alle Gäste. Die deutsche Unsitte des Handtuchlegens war dort also für niemand notwendig. Im Bereich des Strandes ragte auch eine Landzunge ins Meer. Es entstand dadurch ein abgegrenzter Meeresbereich, den man optimal zum Schwimmen nutzen konnte. In vielen Bereichen fiel das Ufer aber auch sehr flach ab. Dort konnte man weit ins Meer laufen.
Für uns als Ägypten-Newbies war es am Anfang gewöhnungsbedürftig, wieviel Personal sich um das Wohl der Gäste kümmert. Als wir das erste Mal zum Strand kamen, rückte uns eine servicekraft die Liegen zurecht. Er legte die Auflagen hin und nahm mir die Tasche mit den Handtüchern ab. ist aber klar. Die Jungs haben ein Grundgehalt von vielleicht 40 Euro im Monat. Da ist jedes Trinkgeld willkommen. Ist aber auch kein Problem, wenn es mal keins gibt. Wir waren aber damit recht freizügig, weil wir für den Service dankbar waren und uns die kleinen Beträge nicht weh getan haben. Ich habe kleinere Euroscheine mitgenommen. Die kann man im Hotel oder in den zahlreichen Banken in Ägyptische Pfund tauschen. Ein übliches Trinkgeld beim Kellner, Barkeeper oder Zimmerservice sind dann 5 bis 10 Pfund. Der Wechselkurs war bei uns 2013 1 zu 9. Für einen Euro gibt es 9 Pfund. Somit sind 10 Pfund also ca. 1,10 €. Man kann aber auch Euromünzen als Trinkgeld geben. Hatte am Anfang nur wenige dabei. Dann kamen aber die Hotelbediensteten und wollten ihre Münzen in Euroscheine umtauschen. So hatte ich ab dem zweiten Tag immer genügend Münzen in der Tasche.
Da wir nicht nur am Strand unsere Bäuche in die Sonne strecken wollten hatten wir am ersten Tag im Hotel bei ETI drei Ausflüge gebucht.
Hier ist der Link zum Bootsausflug der 3 x1 hiess. Dabei waren Schnorcheln, Glasbodenboot und ein Inselbesuch mit Barbecue inklusiv.
Hier ist der Link zum zweiten Ausflug. Wir haben eine Jeepsafari durch die Wüste zu den Beduinen gemacht.
Der Link zur Shopping-Tour nach Hurghada. Haben wir am letzten Tag gemacht.
Ich habe noch niemals so viele Bauruinen gesehen, wie dort in der Umgebung der Anlage. Vor einigen Jahren in einem riesigen Boom wurden unzählige Hotelbauten begonnen. Dann kam die Revolution und die immer noch andauernden Unruhen. Die Urlauber blieben zum Teil aus und die Ruinen stehen herum.
Weiteres Thema, was uns Tag und Nacht begleitet hat, war die Ice Watch. Beim Dealer unseres Vertrauens wurden wir gut beraten und haben auch einige Euros liegengelassen.
Das Klima war dort für mich genial. 30°C trockene Wärme war sehr angenehm. Schwitzattacken bleiben so aus. Nachts kühlte aus auf moderate 18 - 20°C ab. So konnte man ohne Klimaanlage ruhig schlafen.
Mein Fazit : Trotz exotischer Flugzeiten war es eine absolut gelungene Woche. Denke, wir waren nicht das letzte mal in Ägypten.