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Ahrtisten auf dem Bike

Schon die Vorbereitung auf unseren Herbsttripp artete für einige von uns zur Belastungsprobe aus. In der "Alten Post" war Oktoberfest. Und da gab es Maß Bier. Was lag da näher, als einen kleinen sportlichen Wettkampf daraus zu machen. Hier kamen dann Einige an ihre Grenzen, die auf dem Bike nie zu stoppen sind. Trotz aller Flüssigkeiten wurde das Wochenende dann doch perfekt geplant.

Für den größten Teil der Gruppe ging es am Freitagmorgen gen Norden. Mitgezogen wurde ein Schneckenhaus und einige Einzelkabinen. Das Ziel war der Campingplatz in Altenahr. Nach unserer Ankunft belegten wir gleich ein stattliches Areal für unser Survival-Camp. Schliesslich mußten ein Wohnwagen, vier Zelte und ein Auto als Schlafstätten gestellt werden.

Nachdem sich Alle mental gesammelt hatten, stand die erste Tour auf der Agenda. Planer und Guide Heinz-Werner hatte dazu die Wildschweintour ausgewählt. Unsere Garmin leisteten uns auch diesmal wertvolle Hilfe. Es sollte sich auch bewähren, daß wir redudant unterwegs waren.

Schön, daß auf persönliche Einladung vom AufSchneider diesmal auch der geniale Zufahrer Christoph mit von der Partie war. So konnten wir ohne Sorgen das eine oder andere Loch reißen lassen. Wir wußten ja, er zieht uns wieder ran.

Beim Start dachten wir noch, der Name für diese Tour wäre nur ein Gag des Fremdenverkehrsamtes. 

 

Hier der Track der Tour.

 

Nach dem steilen Anstieg aus dem Ahrtal wurden wir eines Besseren belehrt.

Plötzlich standen wir vor einem Gatter, durch das wir ins Wildschweingehege rollten. Das war ein ganz neues Fahrgefühl. Die von allen Seiten über den Weg rennenden Sauen ( und Keiler ) sorgten für eine rasche Trittfrequenz. Ohne Blessuren entkamen wir dem Verschlag und rollten in einem weiten Bogen in Richtung Rheinbach. An einer kniffligen Trackpostion waren sich unsere zwei Garmins nicht einig. So rollten zuerst, statt auf eine Zusatzschleife, schon in Richtung Ziel. Als wir es bemerkten, fuhren wir eben wieder zurück und verlängerten eigenmächtig die Tour um 14 km.

Auf einer Obstplantage ( in eben diesem Zusatzschlenker ) konnten wir uns überzeugen, daß auch im rauen Klima der Eifel die Äpfel prächtig gedeihen.

Dann ging wieder in Richtung Mayschoß/Altenahr zurück. Daß wir in Ortsnähe waren, konnten wir an den frohlichen Wandersleuten erkennen. Einge konnten sich auch hier nicht von der Weinflasche trennen und hatten Mühe Kurs zu halten. Für uns kam aber das Highlight der ganzen Tour. Wir erklommen über einen fast nicht fahrbaren Trail einen exponierten Aussichtspunkt über dem Ahrtal. Selbst die versierten Techniker unter uns, mußten ihr Bike schultern.

Unser Eisenmann war von der Tortur total entnervt und .....   Aber seht selbst.

Über einen steilen Schiefer-Stotter-Trail ging es hinab zur Ahr. Wir dachten, wir wären schon fast wieder im heimatlichen Hafen. Es folgte aber noch ein schönes surfen über Pfade, direkt an der Ahr. Mit einem Blick auf die Burg Are rollten wir in den Startort zurück.

Die Burg Are steht auf der felsenzerklüfteten Höhe eines Berges, dessen Ost- und Südseite steil aufsteigen. Graf Theoderich von Are ließ die Burg um 1100 erbauen, 1121 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt, als sie durch Schenkung in den Besitz der Kölner Kirche kam. Die machte daraus ein Bollwerk zum Schutz ihrer Besitzungen an der Ahr und richtete dort den Verwaltungssitz für das Amt Are ein.

 

Auf dem Campingplatz konnten wir dann Wiedervereinigung mit unseren 2 Nachzüglern Pedro und Alfonso feiern. Das feiern setzte sich bis in die späten Abendstunden fort. Altenahr hielt dazu einige schöne Weinkeller und Lokalitäten bereit.

Dem treuen Besucher dieser Seiten wird auffallen, daß auch der Webmaster nach langer Pause mal wieder zum Glase griff. Die guten Roten der Ahr mussten einfach verkostet werden. Mit einigen fröhlichen Liedern von Städten in den Niederlanden und goldenen Lassos klang der Abend harmonisch aus.

 

Am Tag der Deutschen Einheit, dem 03.10.09 weckte uns der erste Zug, der scheinbar durch unseren Wohnwagen rumpelte, aus unseren rosigen Träumen.

Nach dem Frühstück machten wir uns bei sehr kühlen Temperaturen für unsere Tagestour bereit. Der Scout hatte diesmal das Motto ausgegeben : Alles Ahr. Als Drohung standen 1250 hm im Raum.

 

Hier kommt der Track.

 

Zuerst ging es bis Sierscheid entlang der Ahr. Wie man am Höhenprofil sehen kann, stieg der Weg kontinuierlich an. Auch hier war wieder eine Schleife eingebaut, die wir aber diesmal treffsicher durchfuhren. Am nordwestlichsten Punkt der Tour, in Kreuzweingarten machten wir unseren Pit Stop. Hier machten nicht nur wir, sondern auch Maria Rast.

Wir erwischten ein sehr gutes Lokal und konnten uns bei mehr oder weniger fettigen Spaghettis perfekt für die Weiterfahrt stärken.

Hier griff auch die Style-Police zu und erteilte Pedro wegen seinen selbstgestrickten Socken einen strengen Verweis.

Auf dem Rückweg stellte sich uns ein, den Bikern wenig geneigter Holzfäller, in den Weg. Er zwang uns den schwarzen Strich auf unseren Navis zu verlassen. Es blieb nur der Ausweg den Berg hinauf. Mit einem lauten : Aufi gehmer, traten wir in die Klickis. Nach dem Motto : "Zuerst hat man kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu", landeten wir prompt in einer riesigen Wildschweinsuhle. Dem AufSchneider kam die ehrenvolle Aufgabe zu, die Tiefe des Geläufs auszuloten. Das tat er dann auch ziemlich gründlich.

So gewarnt, nahm der Rest dann doch lieber den Weg weiter außen herum.

Bald stellte sich dann die morgentliche Drohung mit 1250 hm als blinder Alarm heraus. Wir waren schon wieder im Einzugsbereich von Altenahr und hatten "nur" ca. 800 von diesen. Erstaunlicherweise hatte aber niemand etwas dagegen. Das Weinfest im Tale wartete ja schon auf uns.

Ein freundlicher Japaner lichtete uns vor dem finalen Downhill hoch über dem Ort ab.

Auf dem Weinfest ließen wir bei gelben und roten Flüssigkeiten die Tage nochmal Revue passieren.

Am Sonntag war der Himmel dann Regen verhangen und machte uns den Abschied leicht. Wir packten unsere sieben Sachen noch trocken ein und rollten über den Highway 61 ins schöne Wetter der Heimat zurück.

Fazit : War alles nicht schlecht, muß man aber nicht wiederholen. Die Landschaft auf unseren Touren war zum großen Teil wenig spektakulär. Gemütlichere Weinfeste haben wir auch schon gesehen. War trotzdem wieder ein tolles Gruppenerlebnis, bei dem auch erstmals unser Reiseorganisator Thomas von der Reisebörse in Bretten, als Biker aktiv ins Geschehen eingriff.