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4. Port de Valldemossa

Schild
Am vierten Tag folgte ein weiteres absolutes Highlight unseres Tripps auf die Balearen. Auch hier kam die Anregung aus dem Roadbike-Heft. Dort war die Straße zum Meer hinunter als eine der Schönsten Mallorcas beschrieben worden.
Diese Tour hatten wir bisher auch noch nie unter die schmalen Pneus genommen. An diesem Tag waren wir in ganz großer Besetzung unterwegs. Angesagt war das Mallorca-Extrem-Trikot, weil wir in dieser schönen Umgebung Bilder machen wollten.
Die Anfahrt war die gleiche, wie bei der normalen Valldemossa-Runde. Also in Richtung Bunyola und dann Linksschwenk nach Valldemossa. An der langgezogenen Rampe zum dem Ort, in dem Chopin mit Sand gespielt hat, konnten sich die Cracks bestens gegenseitig beharken. Ich schaute mir die Sache aus sicherer Entfernung von hinten an, solange ich noch etwas sehen konnte. Das war allerdings nicht sehr lang, denn dann war der Zug davongeprescht. Nachtrag für alle Kulturbanausen (soll es ja bei den Radsportlern häufiger geben / siehe Bericht von morgen) -> Chopin spielte nicht mit dem Sand, sondern mit der George Sand, seiner französischen Gespielin.  
Oben warteten die Raketen natürlich brav, bis auch die letzten Nachzügler angehechelt kamen.

Nach Valldemossa kam dann der Leckerbissen des Tages. Von der Straße durch das Tramuntana-Gebirge zweigt nach rechts eine kleine Straße ab. Nach anfänglich moderatem Gefälle, beginnt eine schmale Serpentinen-Piste vom Feinsten.
Hier auch der Track, um das Ganze im Zusammenhang zu erkennen.
Dazu ein Tipp von mir. Wenn ihr den Link anklickt, wird im Moment der Track auf dem Server von EveryTrail nicht richtig gestartet. Einfach im Browser auf das Refresh-Symbol (aktuelle Seite neu laden) klicken. Dann sollte es gehen.
Noch ein kurzer Tipp, für alle, die neu bei mir sind. Durch klicken auf die einzelnen Bilder, erhält man die große Version.

Kurve um Kurve geht es im Sinkflug Richtung Meer. Schon bald kann man weit unten die Häuser von Port de Valldemossa am Meer erkennen. Das breite Grinsen im Gesicht, wird nur durch den Gedanken gebremst, daß man die 450 hm auch wieder hoch muß. Unten wartete ein verschlafenes Nest mit einem kleinen Hafen auf uns.
In einem gemütlichen Café wurden erstmal die Flüssigkeits- und Kaloriendefizite ausgeglichen. Dann begann die ersten Ungeduldigen schon wieder mit den Hufen zu scharren. Das begannte Motto war, ich rolle dann mal langsam los.


War aber nichts, denn hier, in dieser malerischen Kulisse war der Fototermin für das gesamte Team angesetzt. Hier sind wir auch das einzigste Mal in fast voller Stärke zusammen auf einem Bild.
Dann verließen wir in kleinen Gruppen wieder den herrlichen Flecken Erde. Bei der Auffahrt (oder war es bei der Abfahrt ?) blieb auch noch Zeit für einige Portraits. Wenn ich in die Gesichter sehe, kann es aber eigentlich nur bergab gewesen sein. Beim bergauf fahren haben die nicht so entspannt gelächelt.
Wieder oben auf der Küstenstraße wurde eine Gruppenteilung vom Zaun gebrochen. Die Raketen ( Eisenmänner und Holländer) fuhren auf der Küstenstraße weiter bis Antratx. Der müde Rest fuhr zwar auch über den Col de Claret, dann aber hinunter in Richtung Palma. Wir hatten bis dahin noch keine richtige Pause gemacht. Deshalb vollzogen wir am Marktplatz von Esporles den Einkehrschwung. Hier konnten wir gemütlich im Halbschatten sitzen und uns vom netten Besitzer ( auch wenn's hier nicht so aussieht ) verwöhnen lassen.
Bombes konnte mit Cola seinen Hungerast absägen und Doc L. war zu Scherzen aufgelegt.
Wir wollten ab Esglaieta nicht den gleichen Weg, wie bei der Anfahrt nehmen. Nach einem Blick auf die Karte fiel mir eine Variante ein, die allgemeines Kopfnicken hervorrief. In Establiments bogen wir scharf rechts ab, um zum Coll de Sa Creu zu kommen. Von dort wollten wir dann über Palma die Heimat ansteuern.
Schon bei der Abzweigung raste ein Teil der Meute im Geschwindigkeitsrausch geradeaus. Nur mit Mühe konnte ich sie in die richtige Richtung beordern. Dann passierte das nächste Malheur. Jetzt war auch ich mit Tun(n)elblick im D-Zug unterwegs. Wir bogen in eine lange Steigung in Richtung Calvia links ab, die zum Einstieg des Coll's führte. Keiner von uns merkte, daß Doc L. und Jan fehlten. Oben angekommen, erst kurzes Rätselraten. Zum Glück gibt es ja das Handy. Ein Anruf brachte die Gewissheit. Die Zwei waren an der Abzweigung vorbei gefahren. Von da ging es 5 km den Berg hoch, aber in die falsche Richtung. Sie mußten alles wieder zurückfahren und dann noch die Steigung in unsere Richtung nehmen. Jürgen war in Puigpunyent schon ziemlich fertig und hatte auch kein Wasser mehr. Als er dann bei uns ankam, hatte er echte Probleme. Nach einer Pause, bei der wir ihm alles verabreichten, was noch an Kalorien da war, konnte er dann in unserem Konvoi den eigentlichen Pass angehen.
Oben angekommen, wurde die obligatorische Pause gemacht. Von hier kann man den genialen Blick über die gesamte Bucht von Palma geniessen und nicht aufschiebbare Verrichtungen durchführen. 
Der Rest der Strecke durch Palma und über den Radweg zu Paco sollte Routine sein, dachten wir. Aber erstens kommt es anders, ......
Dieser römische Legionär bekam auf Höhe der Bootsausstellung in Palma einen kapitalen Potschen.
Jetzt kam die große Stunde unseres Erfinders Jan. Weil er die Hände zum Autogramme schreiben frei haben wollte, erfand er kurzerhand einen geilen Fietsrek ( für alle, die des niederländischen nicht mächtig sind -> Fahrradständer). So unterstützt, war der Potschen in windeseile behoben.
Bei einer solchen bahnbrechenden Erfindung, wollen wir uns die Entstehung natürlich auch im Video zu Gemüte führen.
Nur um zu zeigen, daß auch die müdesten Krieger bei Paco im Angesicht von HWH ( Hefeweizen hell ) wieder munter wurden, hier die passenden Dokumente. Auch Doc L. hatte schon wieder sein berühmtes Pokerface aufgelegt.
Welche Überraschung, nach dem Tag kam auch wieder die nächste Nacht. Mit ihr auch der nächste Hub Hub Hubschraubereinsatz. Die Chefstrategen gingen an die Planung des nächsten Tages. Dann stellten alle fest, was für ein schöner Tag des doch wieder gewesen war.