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6. Tag / Sa Calobra

Davon geträumt haben wir, seit wir nach Mallorca kommen. Es wurde immer wieder diskutiert, wie wir eine Tour gestalten könnten, in der die Schlange, Sa Calobra, enthalten ist. Bis zum letzten Jahr blieb es bei der Schwallerei (ausser für Gerhard). Dann hat mich Michael, der Heizungsbauer aus Bruchsal und excellenter Inselkenner, auf den richtigen Pfad gebracht. "Von Port de Soller fahren Schiffe nach Sa Calobra. Das nutzen viele Radfahrer." Danke Michael, der Tipp war goldrichtig. Um aber nach Soller zu kommen, kämpften wir uns also ein weiteres Mal am Flughafen von Mallorca vorbei in Richtung Bunyola und Berge. Dass bei den Meisten nach einigem Rollen der Frühstücks-Kaffee drückte, könnt ihr im folgenden Video des Tages sehen. Anschliessend gleich noch eine Premiere. Wir fuhren das erste Mal den Col de Soller von dieser Bunyola-Seite hoch. Gerhard hat sich geopfert und unseren Kampf mit dem Berg gefilmt.
Lasst also den 1. Teil des Videos auf euch wirken.
Auf den Spuren von Manuel Fumic und Stefan Sahm drifteten wir durch die Serpentinen Soller entgegen. Sven, Ralf und Ottmar war der Wasserweg zu easy. Sie beschlossen per Roadbike den Puig zu bezwingen und erst in Sa Calobra wieder zu uns zu stossen. Damit haben sie mal eben zusätzliche 1000 hm draufgepackt. Der Rest rollte locker in Port de Soller ein. Gerade in diesem Moment kam auch die historische Strassenbahn aus Soller angeschaukelt. Es gab ein riesiges Hallo, als wir feststellten, dass Markus drin saß. Da er nicht mitfahren konnte, wollte er uns wenigstens bei der Schiffspassage begleiten. Die komplette Besatzung der Bahn stand Kopf, als wir uns mit dem Ungetüm ein Rennen lieferten.
Nochmal ein Tipp zur Software : Wenn ihr das erste Bild einer Serie anklickt, wird es in grossem Format dargestellt. Dann könnt ihr mit der Maus oben an den rechten oder linken Rand gehen. Dort zeigen sich dann Buttons, mit denen ihr durch die ganze Serie klicken könnt.
Nahdem wir unsere Tickets für das Boot gekauft hatten, blieb noch einige Zeit bis zum Ablegen. Die nutzten wir natürlich um nochmal am Hafen die Athmosphäre zu geniessen. An den leckeren Bocadillos sind wir auch diesmal nicht vorbeigekommen.
Dann gings aufs Schiff. Die Jungs mit den dicken Rennrad-Pedalplatten durften gleich mal ihre frischgewaschenen Socken zeigen. Dadurch gab es auch Gelegenheit, Studien an den Füssen zu treiben. Da gab es manch Kurioses. So hat z.B. Daniel längere Zehen, als Bruno Finger.
Die Landschaft war auf jeden Fall traumhaft und wird mir für trübe Tage im Gedächtnis bleiben.  Nach der Ankunft in Sa Calobra wurden die Waffen entladen und mit den Säbeln gerasselt. Gerhard hatte sich bereit erklärt, meine Helmkamera zu nehmen und eindrucksvolle Videos vom Aufstieg durch die Serpentinen zu drehen. Er fuhr wie ein Schäferhund an seiner Herde hin und her und hatte fast alle im Griff. Dummerweise funktionierte das Ding mal wieder nicht. Auf der Datei war nur schwarze Nacht. So bleibt uns nicht anderes übrig, als nächstes Jahr einen neuen Versuch zu starten.
Jeder fuhr sein Tempo auf den knapp 700 hm und genoss, so gut es ging, das gigantische Panorama. Kurz vor dem Gipfel passierten wir noch die berühmte 270° Kurve. Am Kiosk an der Küstenstrasse sammelte sich so nach und nach die Schar der Bergziegen. Am Berg wurde schon mal die Form für die Königsetappe am Freitag getestet und wieder einige Duftmarken gesetzt. Die knappen Zeitabstände im Vorderfeld liessen einen harten Kampf ums Podium erwarten. An diesem Tag konnte ich ein letztes Mal mit einigen Chicos mithalten, die mir ab da täglich das Hinterrad zeigten. In den folgenden Tagen sollte sich zeigen, dass wir unter einem Gruppetto ganz verschiedene Sachen verstanden. ich dachte immer, sowas bleibt am Berg zusammen. Die dachten, sowas muss man so schnell wie möglich sprengen. O.K., das Problem lag schon bei mir. Ich hätte ja einfach mitfahren können.
Nachdem sich alle gestärkt hatten, rollten wir an Kloster Lluc vorbei zur Tankstelle. Von hier aus begann die Abfahrt nach Caimari. Leute, beim Anstieg hatten wir noch nie festgestellt, wie schlecht die Carretera auf der Spur nach unten ist. Das ist eine echte Katastrophe. Da kannst du es nicht laufen lassen, sonst sind die Felgen Schrott. Einen zusätzlichen Knalleffekt gab es, als hinter einer Kurve ein Fotomodell mit Kurven und zugehörigem Fotograf mitten auf der Fahrbahn stand. Durch einen lauten Urschrei gewarnt, hüpften sie im letzten Moment zur Seite.
Nun ging es mit ordentlich Rückenwind quer über die Insel heim zu Playa und Paco ohne Juan. Wir wünschen ihm von hier gute Besserung.
Fazit des Tages : Super Tour, 144 km und 1800 hm.