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8. Tag / Königsetappe

Alles taktieren und alle starken Sprüche hatten ein Ende. Der Freitag der Königsetappe war da. Letztes Jahr hatte Gerhard die ersten zwei Pässe gewonnen. Der Col fehlte ihm aber noch in seiner Sammlung. 2008 wollte er alles.
Marco's Pech war an diesem Tag unser Glück. Da er nicht selbst fahren konnte, wurde er von uns im Doppelpack mit Hartmut als Kameramann verpflichtet. Danke nochmal an die Beiden. Diese Könisetappe ist die am besten dokumentierte aller Zeiten. Ihr könnt hier die entscheidenen Aktionen per Video miterleben.
Als erstes kam wieder der lange Anlauf quer über die Insel. Auch diesmal scheiterte ein Ausreissversuch an der mangelnden Ortskenntnis der Ausreisser. Die Fluchtgruppe zögerte an einer Kreuzung in Sencelles. Die Chance nutze der Webmaster, zog links vorbei und zwang das Feld für eine Weile zur Arbeit.
Dann rollten aber alle wieder einträchtig in Richtung erstem Berg. In Caimari warteten unsere Reporter und hier ging das Rennen auch los.
Gleich nach dem Einstieg hatte Harry einen kapitalen Potschen. Er war kurz vorher mit dem Hinterrad in ein riesiges Schlagloch gekracht. Ausser dem Schlauch war auch noch die komplette Felge Schrott. Zur Unterstützung blieben einige Kameraden bei ihm, die vorerst bei dem Angriff auf die Tankstelle fehlte. Nur dadurch erreichte ich mein selbstgestecktes Ziel. Ich wollte nicht als letzter die Tankstelle erreichen. Gut, den Einzigen, den ich an diesem Tag noch im Griff hatte, war Heinz-Werner. Der fuhr aber ausser Konkurrenz, weil er durch eine Hau-Ruck-Aktion vom Vortag noch arg geschwächt war. Die "Sportsfreunde" Bruno und Jürgen boten sich an, mit mir das Grupetto zu bilden. Wie schon im Bericht von Sa Calobra angedeutet, verstanden die aber was anderes darunter als ich. Kaum waren wir in der Steigung, legten die Zwei einen schwarzen Strich auf den Asphalt und waren nicht mehr gesehen.
Weit vor mir spielte sich der eigentliche Wettkampf ab. Gerhard war mit einigem Abstand als erster oben. Die weitere Plazierung könnt ihr selbst auf dem Video sehen.
Nach der üblichen Stärkung an der Tankstelle ging es an Kloster Lluc vorbei Richtung Puig. Die Landschaft mit ihren Stauseen hat hier einen ganz besonderen, herben Reiz. Zusammen mit Jan habe ich diesen Abschnitt genossen. Auch den höchsten Pass der Insel lies sich unser durchtrainierter Eisenmann nicht nehmen. Die Abfahrt vom Puig ist jedesmal nur geil. Du kannst es auf dem glatten Asphalt nur laufen lassen und die Kurven geniessen.
Nun näherten wir uns dem Col de Soller. Der fehlte Gerhard noch in seiner Sammlung. Von ihm hat er das ganze Jahr geträumt und den wollte er unbedingt haben. Um nichts anbrennen zu lassen, legte er schon unten in Soller los. Daniel schaute nach vorne und konnte es kaum glauben. "Was macht der denn? Legt der jetzt schon los?" Ja, er legte los. Daniel und den anderen Konkurrenten blieb nichts anderes übrig, als ihm nachzustiefeln. Gerhard zog das Ding durch und vollendete seinen Hattrick. Endlich hatte er auch der König vom Col. Sorry Oli, aber jetzt hast du den Titel endgültig los. Vielleicht kannst du nächstes Jahr mal wieder mitkämpfen.
Das gesamte Geschehen ist sehr gut in den folgenden Videos dokumentiert.
Auf dem Col packte unser Versorgungsteam dann auch tatsächlich Hefeweizen aus. Auf die erfolgreiche Bezwingung konnte also angestossen werden. Nachdem die knifflige Abfahrt auf glattem Asphalt geschafft war, legten wir an der Playa noch einen Stopp ein. Wir hatten Anja von cyclista.at versprochen, bei ihnen ein Gruppenbild zu machen. Die Oranje-Gruppe musste ihre Räder sowieso abgeben, da sie die Insel vorzeitig verlassen wollten. Die Leute mit den Leihrädern waren sehr zufrieden. Auch Harry's Felgen-Crash wurde zu seinen Gunsten kulant abgewickelt. Hallo cyclistas, nächstes Jahr werden wir wieder bei euch buchen.
Nach dem Duschen und der Stärkung am Buffett kam den noch der Grosse Auftritt des Teams im Bierkönig. Wer eines hatte, zog sein Shirt an.
Wir haben uns als Team nochmal glänzend präsentiert. Textsicher haben wir die ganzen Hits mitgegröhlt. Wir wollten die Eisbären sehen, haben Mallorca überlebt, liebten den DJ, schenkten ihr einen Stern, der ihren Namen trug, und wollten ein schneeweisses Luder. Erstaunlicherweise tauchte an diesem Abend ein neuer Song auf. Der DJ spielte das erste Mal "Bochum" von Herbert Grönemeier. Auch hier erwiesen sich einige Jungs als sehr textsicher. So ging ein ereignisreicher Tag und ein schöner Abend zuende.