Über Pfingsten im Trailparadis
Bin im Moment mit meinen Berichten etwas im Verzug. In diesem speziellen Fall habe ich gehofft, noch etwas Zusatzmaterial zu bekommen. Bis jetzt ist leider nichts eingetroffen. Deshalb der Bericht mit meinen paar Bildern. Es ist mir aber ein Bedürfnis, mich auf diesem Wege für die wiederum phantastische Betreuung durch Swen und die Elwetritsche zu bedanken.
Aber nun alles der Reihe nach. Über die Pfingsttage waren wir wieder mit dem Wohnwagen auf dem Campingplatz Sägmühle bei Trippstadt. Der Freitag, unser Anreisetag war wie der Name schon sagt, auch für mich ein trainingsfreier Tag. Klaus, Jan und Bernd aus Heidelberg, hatten sich mit ihren Pflegerinnen das erste Mal auch angesagt. Am Freitag glänzten sie noch durch Abwesenheit, was aber nicht so tragisch war (siehe oben). Nachts im Kreise der Sängerfreunde aus Hochstetten erreichte mich noch ein verzweifelter Call auf dem Mobiltelefon. Da war einer anscheinend allein in einer fremden Stadt unterwegs. Um genau zu sein, er war in Amsterdam. Da ich aber im Pfälzer Wald festsaß, konnte ich nur per Telefon Bestand leisten. Wie sich inzwischen herausgestellt hat, ist der versprengte aber wohlbehalten wieder in der Heimat eingetroffen. Er ist sogar soweit wieder hergestellt, daß wir eine Woche später in einer Kleingruppe den Biergarten in Lagos unsicher machen konnten.
Sorry, jetzt bin ich aber verdammt abgeschweift.
Der Samstag kam und mit ihm auch die angeforderten Raketen.
Bernd, unser immer kampfbereiter Triathlet sah den kleinen See des Platzes und stürzte sich mit seiner Gummihaut umgehend in die Fluten. Im Hintergrung seht ihr sein Komfort-MTB. An der Gabel dämpfen einge Carbonfasern die gröbsten Stösse ab. Das kleine Kettenblatt ist eh nur was für Weicheier und fiel dem Gewichtstuning zum Opfer.
Dann Klaus, der Holzmichel vom Odenwald. Der setzt noch einen drauf. Angereist mit einem Stumpjumper aaus dem Museum von Mike Sinyard. Auch hier gilt das Motto, gelobt sei was hart macht. Zum Zeitpunkt der Kiellegung des Geisbocks waren Federgabeln noch nicht erfunden.Wenigstens die Sattelstütze war aber Top gepflegt. Man weiß ja nie, wofür man das gute Stück alles brauchen kann.
Last, but not least, Jan, der Sprößling von Klaus. Der Junge spielt eigentlich Badminton und wollte nur mal so mitrollen. Ihm hat Klaus sein edles Cannondale überlassen. Da das gute Stück seit unserer Transalp-Teilnahme vor 11 Jahren noch keine Gabelwartung erfahren hatte, weigerte sich die Gabel standhaft mehr wie 5 bar zu beherbergen.
So gerüstet brachen wir bei gigantischem Wetter zu unserer ersten Tour auf. Am Campingplatz führen direkt die Touren 2 + 3 des MTB-Parks Pfälzer Wald vorbei. Zum Einrollen wählten wir Tour 2, die etwas zahmere Variante. Nach einer kurzen Ehrenrunde um den Platz mit anschliessendem ölen verschiedener Quitschquellen am Stumpi, ging es dann richtig los. Ich hatte mir dummerweise die Tracks nicht auf den Garmin gespritzt, sodaß wir nach Beschilderung und Karte fuhren.
Hier der gespeicherte Track des Tages.
Über Udo-Town, heltersberg ging es nach Burgalben, teilweise mit herrlichen Blicken über die Pfälzer Berge. Beim Rückweg steuerten wir das von Moto-Bikern überflutete Johanniskreuz an. Von hier mußte uns das Navi nochmal den richtigen Weg weisen.
Fazit -> mittelschwere Tour mit landschaftlichen Highlights. Technische Anforderungen, eher gering. Das sollte sich aber am Folgetag etwas ändern.
Die Rakten haben mich nur zue Wegesuche in den Wind geschickt, ansonsten habe ich von den Dreien bestenfalls das Profil der Hinterräder gesehen.
Am Sonntag standen wir dann pünktlich um 9:00 Uhr am Eingang. An diesem Tag waren die Elwetritsche eher schwach besetzt. Wie sich später herausstellte, waren Miriam und Werner beim MTB-Marathon in Wildbad. Die anwesenden Volker, Jonny und Swen haben uns mal wieder super betreut und uns die ganze Schönheit des Trailparadises Pfalz gezeigt.
Auch hier wieder der gespeicherte Trail.
Diesmal ging es Richtung Kaiserslautern. Zuerst ging es auf den Großen Humberg. Vom dortigen Turm hatten wir einen etwas wolkenverhangenen, aber schönen Blick über Kaiserslautern.
Hier trafen wir auch wieder Swen und Gerhard, die eine andere Variante gewählt hatten.
Da alle schon leichte Durstgefühle plagten, übernahm der ortskundige Gerhard die Führung zum Bremerhof. Auf dem Weg dort hin passierte es dann. Jonny wollte uns von hinten den Weg weisen und verbremste sich dabei. Das Ergebnis waren ein eingesprungener Salto und ein gechiptes Vorderrad.
Nach einem kurzen Schreck konnten wir feststellen, daß Jonny die Aktion ohne größere Blessuren überstanden hatte. Mit biken war aber für ihn an diesem Tag Schluß. Nachdem wir uns im Bremerhof gestärkt hatten benutzte noch jeder seinen 6er Imbus. Dann ging es auf schönen Pädelchen mit hohem Trailanteil zurück zum Platz. Hier stieg unser Freerider aus Bonn (sorry, weiß den Namen nicht mehr) aus. Da unsere Betreuer im Finsterbrunner Tal auf uns warteten, haben wir diese Schleife unter der Führung von Volker noch drangehängt. Hier stärkten wir uns bei zum Vorjahr stark reduzierten Portionen. Ja, auch bei den Naturfreunden muß in Krisenzeiten gespart werden.
Hier überraschte uns unser Youngster Jan und zog den letzten Joker aus dem Trikot. Die ganze Tour hatte er einen Tetrapak Milch mit herum geschaukelt. Nun war der Zeitpunkt gekommen, sich das weiße Naß einzupfeifen. So gestärkt schaffte er total unterfordert natürlich auch die letzten Kilometer zurück.
Auch hier ein Fazit -> Tolle Trailtour mit super Führung. Danke an das Team vom Campingplatz. Wir waren mit Sicherheit nicht das letzte Mal dort.
Am Montag war dann ein lockerer Berglauf (der erste nach 3 Monaten) und der Besuch des Quak-Festes in Schmalenberg angesagt. Nach einem Regenerationschlaf konnten wir mit neuen Eindrücken die Heimreise antreten.
Die Botschaft dieser Tage an aller Weicheier mit Feder-Bikes lautet : Man kann auch dort alles komplett ohne Federung fahren, selbst mit einem Uralt-Stumpi aus der Urzeit des Bikens. Meine Hochachtung vor dieser Leistung. Ich war aber heilfroh, auf meinem Fully zu sitzen, wenn ich die Jungs vor mir mit ihren Starrgabel über die Steine hoppeln gesehen habe. Man kommt einfach entspannter an.