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Traumtour nach Wildbad

Heinz-Werner's "Last Call" für eine Schwarzwald-Tour hatte uns mobilisiert. Er hatte ja recht. Wir haben ein Traum-Bikerevier quasi vor der Haustür und besuchen es kaum. Letztes Jahr hat es garnicht geklappt und dieses Jahr fast nicht. Die Mail kam kurzfristig, aber wenn wir es an diesen Samstag nicht gepackt hätten, wäre das Tourenjahr für so eine lange Tour wieder gelaufen gewesen. Durch die kurze Vorlaufzeit mußten leider Einige absagen, die gerne dabei gewesen wären.

Von den fünf, die dabei waren, bereute es aber den ganzen Tag keiner, zu nachtschlafender Zeit am Samstag aufgestanden zu sein.

Der Guide, der AufSchneider, der Betreuer aller Abgerissenen und der Webmaster trafen sich in aller Frühe in Graben am Bahnhof.

Dank RegioKarte rollten wir ohne Krafteinsatz nach Karlsruhe um dort als letzten Teilnehmer Alfons ins Team zu integrieren. Hier hatten wir auch genug Zeit, unser 2. Frühstück zu verdrücken. Dabei galt das Motto : Warum den das günstige Angebot nehmen, wenns gegenüber auch teurer geht. Die Brezeln haben aber gut geschmeckt.

Die S1 liftete uns dann auf unser Startlevel nach Herrenalb. Die Oberschenkel fingen schon in der Bahn an zu zucken. Wir waren froh, an der frischen, klaren Luft zu sein und legten los. Ab dem Bahnhof ging es stetig bergan. Im unteren Gaistal waren die Steigungsraten noch vergleichsweise moderat, was man vom oberen Tal nicht mehr behaupten konnte. Hier muß man genau hinschauen, ob das vor einem noch Straße oder schon Mauer ist. Dieser langgezogene Teil des Gaistals wird in Fachkreise deshalb auch "The wall" genannt. Hier kamen auch die etwas zur Ruhe, die unten noch kräftig ins Horn geblasen hatten. Einige testen hier schon die Wandereigenschaften ihrer MTB-Schuhe.

Der von Heinz-Werner bestens ausgearbeitete Tourenvorschlag sah folgendermaßen aus. Wir fahren die 50 km-Strecke des Enzmarathon, bei dem Start und Ziel eigentlich in Bad Wildbad ist. Der nördlichste Punkt der Strecke ist in der Nähe von Kaltenbronn.

Zum Nachempfinden hier der Track der gesamten Tour.

Bis zu diesem Punkt hatte H-W die Tour am PC geplant und es passte perfekt. An der ersten schönen Höhenaussicht machten wir dann halt und erledigten verschiedene dringende Geschäfte. Dann nutzten wir einen luftigen Hochsitz für das erste Fotoshooting.

In Enzklösterle war dann die Zeit für einen Boxenstopp mit Nachtanken gekommen. War schon erstaunlich, was Einige da aus den Taschen gezaubert haben. Nur der Webmaster glänzte durch ein schüchternes Präsentieren seiner Flasche mit stillem Wasser von einem großen deutschen Discounter.

Dann kam die erste Stunde der Wahrheit. Am Ortsrand begann der erste technisch etwas anspruchsvollere lange Anstieg in Richtung Aichelberg/Hünerberg. Nur wenige konnten die gesamte Länge ohne Stockfehler in einem Zug durchfahren. Nach und nach tröpfelten die Jungs oben aus der Rinne.

Auf dem Trail

Da ich ausnahmsweise mal als erster oben war, hatte ich die Muße den Rest beim Kampf zu filmen.Oben angekommen mußten unsere 2 Technikfreaks erkennen, auf dieser Strecke sind die Sektionen durch die Bank Pille-Palle. Kurzentschloßen gründeten sie auf der Stelle das Downhill-Team "The Crazy Chickenwings". Sie trennten sich vom Rest der Truppe um nach neuen Herausforderungen zu suchen. Sie konnten unsere Trauer nur lindern indem sie uns versprachen, an der Grünhütte auf uns zu warten. Die CC-Fraktion zog weiter auf dem geplanten Track in Richtung Wildbad. Kurz vor dem Kurort kamen wir an einem Gleitschirm-Startplatz und hatten einen tollen Blick ins Tal. Hierzu gehört auch die letzte Sequenz des Videos.

Von hier ging es in rasnder Fahrt hinunter nach Wildbad. Und was wir befürchtet hatten, traf ein. Wir mußten die ganzen Höhenmeter wieder hinauf kurbeln. Das erste Ziel war die Downhill-Strecke des Bileparks am Sonnenberg. Auf der Fahrt dort hoch prallten zwei Bikerwelten aufeinander. Die Jungs und MÄDELS mit den dicken Protektoren kamen den Berg heruntergeschossen, den wir mühsam erklommen. Die setzten sich unten wieder in die Bahn während wir zum ersten Mal gemeinsam zu Fuß unterwegs waren. An der Strecke konnten wir uns dann ein Bild davon machen, wo sich die Kamikazes ins Tal stürzen. Alle Achtung davor. Zuerst wollten wir Sektion 7C selbst in Angriff nehmen, mussten aber aus Zeitgründen darauf verzichten.

Nach ewig langer Kurbelei kam es dann endlich zur Wiedervereinigung mit unseren zwei verlorenen Söhnen. Wir hatten einen schönen Sonnenplatz an der Grünhütte und konnten den notwendigen Break in vollen Zügen geniessen. Eine Spezialität des Hauses ist der kleine Heidelbeer-Pfannkuchen. Der AufSteiger hatte in Windeseile ein Herrengedecke vor sich auf dem Tisch stehen.

Beim abschliessenden Gruppenbild blickten Einige doch schon etwas desorientiert in die Linse.

Für den Rückweg hatte sich der Scout ursprünglich den Weg über das Aiach-Tal und den Dobel ausgedacht. In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit und der leeren Oberschenkel wählten wir aber den Chickenwing, äh Chickenway über die gleiche Strecke, die wir gekommen waren. Über dem Gaistal brach ein großes Ah und Oh aus. Der Dunst vom Vormittag hatte sich verzogen und wir hatten einen genialen Fernblick bis zu den Kühltürmen von Phillipsburg.

Jetzt ging es im Sinkflug wieder in Richtung Gaistal/Herrenalb. Als die Scheibenbremsen anfingen zu stinken, wurde uns erst bewußt, welche Steigungen wir am Morgen erklommen hatten.

Durchs Albtal fuhren wir weiter nach Ettlingen, wo wir in einer unserer Stammkneipen, dem Café Täglich eine Rast einlegen wollten. Das Café ist ja bekannt geworden durch den Film, "Im Täglich grüßt das Murmeltier". Aber auch hier Fehlanzeige. Die Zeit drängte, da zuhause das TV-Gerät mit der Sportschau wartete. Also über Durlach und Hagsfeld mit vollen Segeln weiter zur Grabener Allee. Hier zeigten der AufSchneider und sein Zufahrer nochmal ihre ganze Klasse. Sie zogen das Tempo gnadenlos nach oben. Bei der ersten Möglichkeit klinkte sich Alfons aus und rollte fortan in moderatem Tempo der Heimat entgegen. Das restliche Quartett rollte erschöpft aber glücklich gegen 17:45 Uhr in der Heimat ein. 

 

Es war eine super Tour bei phantastischem Wetter. Dank an den Guide, der den Tag perfekt geplant hatte.

Die Bilder stammen von Alfons, H-W und mir.

 

Fazit : Solche Touren sollte man viel öfter machen.

 

Hätte ich fast vergessen. Wir hatten am Ende 125 km ca. 1800 hm.