Orient haben wir fast jedes Jahr im Programm. Die Landschaft ist gigantisch und die Höhenmeter auf dieser Runde sind moderat. Über Nebenwege geht es am Tunel-Stammsitz vorbei nach Maratxi. Ab dem Kreisverkehr an der Autobahn sieht man dann die Berge schon vor sich. Wie könnte es auch anders sein. Nach der obligatorischen Pinkelpause lancierte der AufSchneider mit dem Spruch : "Ich rolle schon mal langsam los" seinen verfrühten Ausreißversuch. Er fand Mitstreiter im Doc und natürlich dem Zufahrer. Die Gruppe lief und war bald außer Sichtweite. Der Rest stach in Bunyola im geschlossenen Verband in den steilen Anstieg. Dort dachte ich mir, ich könnte mir mal einen Scherz erlauben. Ich sprang mit einem beherzten Antritt von der Gruppe weg. Die Jungs lachten herzlich darüber und dachten, sie holen mich in Kürze wieder ein. Das Gleiche hatte ich auch gedacht. Nach dem Ort merkte ich, daß meine Beine so schlecht an diesem Tag nicht waren. Also kurbelte ich weiter und schaute nach einem Unterschlupf, in dem ich die Gruppe passieren lassen könnte. Es fand sich nichts Passendes. Nachdem ich die Ausreißergruppe aufgeschnupft hatte, stieg die Motivation weiter. Der Doc versuchte ein Stück zu folgen und spotzte in den Drehzahlbegrenzer. Da war mir klar, wenn ich den Doc im Griff habe, gehört mir heute die ganze Welt. :-)))))
Hinten wurden sie doch langsam nervös und steigerten die Schlagzahl. Bei km 5 war ich noch vorne. Im letzten Viertel des Anstiegs zogen dann doch einige vorbei. Ich hatte trotzdem Spaß und war froh, mal nicht Letzter auf dem Paß zu sein.
Die Abfahrt war dann bei feuchtem Untergrund und viel Schotter heikel. Es kamen aber alle heil in Orient an. Von oben schauten wir auf den schönen Ort herunter.
Die Abfahrt zwischen beiden Bergflanken ist gigantisch. Der Belag ist gut und die Strecke weißt wenige Kehren auf. Man kann es so richtig krachen lassen. Christoph nahm sich mal eine Auszeit beim Käpt'n und spannte sich vor mich. Zusammen ging es in rasendem Sinkflug nach Alaro. Hier auf dem Marktplatz hatten wir letztes Jahr in Ruhe gegessen. Der ehemalige Geheimtipp war aber keiner mehr. Der Platz war voll hungriger Radler. Der äußerst unfreundliche Kellner bekam die Sache nicht in den Griff. So mussten ich und ein Teil der Gruppe mit knurrendem Magen das Weite suchen.
Mit einigem Rückenwind schafften dann auch die Hungerkünstler den Ritt quer durch die Insel ohne bleibende gesundheitliche Schäden. Am Pool ging es dann aber zur Sache. Die Platten mit den Cremeschnitten leerten sich im Minutentakt.
Ja und abends nutzten wir unser AI immer optimal aus. Wir zelebrierten oft das Tunelsandwich. Also vor und nach dem Essen tunelten wir uns. Nach einem Hinweis von mir am ersten Abend, mußte es dann aber immer Hierbas secas, also die scharfe Version sein. Hat sich bestens bewährt. Das Essen schmeckte wesentlich besser. Problemen im Magen-Darmtrakt wurde konsequent ein Riegel vorgeschoben. Außerdem wurde die nähere Umgebung durch den Weichzeichner-Effekt wesentlich freundlicher wargenommen.
Eine besondere Spezialität beim Abendbuffett war das verrückte Schweizer Huhn, daß uns bestens die Zeit vertrieb.
Als Abschluß noch ein stimmungsvolles Bild von Fotograf Alfons.